Schanzenberg Classics 2025 auf dem Ratzeburger See
Ein ausführlicher Bericht von unserem Club-Mitglied Steffen (Thiemann):
Am 16. und 17. August 2025 konnte man auf dem Ratzeburger See fliegendes Holz erleben.
Fliegendes Holz?
Genau – bzw. genauer gesagt fliegende Jollen und Jollenkreuzer. Am ersten Wettfahrttag herrschten wunderbare Segelbedingungen. Bei Sonne, mäßiger Hitze und 3 Bft mit ordentlichen Böen kamen die alten Schätzchen ganz schön auf Touren. An den Wendemarken flogen zunächst die Rennjollen der 22er, 20er und 15er Klassen vorbei, gefolgt von den nur wenig langsameren anderen Jollenklassen und Jollenkreuzern. Ein einfach wunderbares Bild, wie die Fotos eindrücklich zeigen. Für die Seglerinnen und Segler war das ganz schön anstrengend. Nach den ersten beiden Dreiecken wurde eine Pause eingelegt. Die ursprünglich danach geplante Langstrecke wurde nach Absprache auf den Sonntag gelegt, der etwas weniger Wind erwarten ließ. Eine gute Entscheidung, denn alle Segelnden waren danach redlich platt. Einige der Böen kamen manchmal ein wenig unpassend und überraschend, so dass es auch ein klein wenig Malesche gab. Ein Fuß wollte unbedingt von innen durch die Planken einer H-Jolle, ein Schwert wollte sich mehr über Wasser zeigen und eine Rennjolle wollte sich mal als U-Boot versuchen. Zum Glück gab es keine übermäßigen Personenschäden und die Rennjolle segelte nach dem Auspützen unbeeindruckt die nächste Wettfahrt mit. Die beiden anderen Boote mussten leider aufgeben. Und auch für die beiden 12“ Dinghies waren die Segelbedingungen grenzwertig, so dass beide nur die erste Wettfahrt mitgesegelt haben.
Am Sonntag konnte dann bei etwas moderateren Bedingungen die nördliche Hälfte des Ratzeburger Sees auf der Langstrecke komplett vermessen werden. Das Regatta-Grillen sowie Kaffee und Kuchen rundeten das Programm ab. Daneben blieb reichlich Zeit die schönen Boote zu bewundern oder einfach nur zu quatschen. Und zur Siegerehrung konnten alle Segelnden eine Flasche Lübecker Rotspon sowie die Reproduktion einer historischen Plakette in Empfang nehmen, bevor es dann an die „Verschleuderung“ der historischen Wanderpreise ging. Apropos schöne Boote: das schönste Boot wurde mit dem Sonderpreis „Die Sahneschnitte“ geehrt. Diese ging an die 15er Rennjolle von Manfred Möller und Heike Ritt, die 2 Sahneschnittchen auf einer Tortenplatte von 1951 (auch mal ein Regattapreis) überreicht bekamen. Schnellstes Boot über Alles wurde letztendlich jedoch keine der schnellen Rennjollen. Vielmehr gelang es Arne Assmann mit einer O-Jolle alle anderen hinter sich zu lassen.
Es bleibt die Erinnerung an ein wunderschönes Regattawochenende, welches ohne das Engagement der vielen Freiwilligen im Segel-Club Hansa von 1898 so nicht möglich gewesen wäre. Dafür auch hier noch mal ein ganz herzliches Dankeschön. Die nächste Schanzenberg Classics soll dann in zwei Jahren in 2027 wieder turnusmäßig auf dem Ratzeburger See stattfinden.
Und hier findet sich noch ein Online Artikel von Rainer Enßlin, der mit dem Schratz mitgesegelt ist: https://sc-wiking.de/fratz-bei-den-schanzenberg-classics-2025/
