Immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel – Ansegeln 2024
Hier ein Bericht von unserem Club-Mitglied Henrik Ewers (aus Neustadt an der Ostsee):
Tracking: „Die Umrundung von Pelzerhaken“.
Die Saison beginnt für mich immer am Samstag vor Ostern. Ich habe das Glück einen Winterliegeplatz bei der Yachtausrüster Familie em. Scheel in Neustadt zu haben. So kann ich vor den Freitagen immer noch meine letzten Besorgungen bequem erledigen. Ich mag es nach meinem Bürojob, meinen ersten Beruf Bootsbauer auszuüben. Nach einem anstrengenden Tag, am eigenen, kleinen Kielboot zu arbeiten bringt mich wieder in die Mitte. „Beim schleifen und polieren, wieder runterregulieren.“ Ich nenne das „Work-Work Balance“. Abends zu sehen, was ich mit den eigenen Händen geschafft habe, macht mich irgendwie zufrieden. Wie immer wurde ich am letzten Abend vor dem Krantermin mit den Arbeiten fertig.
Meine Co Skipperin Caro kam extra aus Pinneberg, um mir für zwei Stunden beim Kranen und Auftakeln zu helfen. Alles geht eben doch nicht alleine. Das nenn ich Einsatz! Am darauf folgen Wochenende haben wir dann in einer Frühschicht noch den ersten Probetörn absolviert. Alles funktionierte wunderbar, der 1. Mai kann kommen! Nach einer alter Tradition wird bei mir da angesegelt. Leider setzte für mein Leichtwind Boot zu starker Ostwind ein und so habe ich die Teilnahme beim Ansegeln des NSV am 4. Mai geplant. Caro war da schon mit Ihrer Familie im Urlaub auf Rügen. Olav Grewe half mir beim Ablegen und meinte noch: „Auf dem Wasser würde ich schon alleine klarkommen.“ Im NSV geht es beim Ansegeln wohl darum, die schönste Torte zu backen, oder möglichst früh am Buffet in Grömitz zu sein, wo es dieses Jahr wieder hingehen sollte. Ich hatte noch die Ansage vom ersten Vorsitzenden Detlef Göpfert im Ohr. „Wir legen um 11:00 Uhr ab und fahren dann noch eine Runde durch den Hafen von Neustadt.“
Bild 1: „Das Regattafeld“ von hinten.
Um 10:58 Uhr schienen schon die Ersten an der Untiefen Tonne von Pelzerhaken zu sein. Jetzt war für mich wieder beeilen angesagt… Und dann schlief der abnehmende Ostwind zeitweise noch ganz ein. Ich wählte die direkte Route zur Untiefen Tonne und nutze dabei die Strömung des ablaufenden Wassers, das sich Tage zuvor in der Neustädter Buch aufgestaut hatte. Von weiten muss es wohl so ausgesehen haben, als wenn ich den direkten Kurs übers Land wählen würde, um nach Grömitz zu kommen. Dabei wollte ich Pelzerhaken nur möglichst eng umrunden. Das hat auch gut funktioniert und ich konnte mit viel Höhe am scheinbaren Wind wieder Plätze gutmachen.
Bild 2: Mit einer Hand breit Wasser unterm Kiel – die Untiefen Tonne Pelzerhaken Süd in Luv
Bild 3: „Das Regattafeld“ von ziemlich weit vorne.
Bild 4: „Mein Liegeplatz“ in Grömitz
In Grömitz angekommen habe ich mir gleich einen Liegeplatz am Ende des Steges vorm Grömitzer Segel Club gesucht und bin den restlichen Weg zum Buffet zu Fuß gegangen.
Bild 5: Das Torten Buffet
Als ich im GSC ankam, war noch keine der wunderbaren Torte angeschnitten.
Man muss schon sagen: „Die Neustädter können es!“
Bild 6: Segeln mit Spi
Zurück ging es für mich entspannter ohne Spi, wieder dicht an Pelzerhaken vorbei und ich konnte so den Anschluss an „die Konkurrenz“ behalten. Im NSV angekommen, halfen mir Vereinskameraden beim Anlegen und klarieren meines Bootes.
Vielen Dank dafür!
Für mich geht beim Ansegeln darum: 1. dabei zu sein und 2. seine Arbeit, bzw. Boot zu präsentieren.
Henrik Ewers, halbtrocken GER 396
Einmal Hanseat – immer Hanseat!