Die Slipanlage in unserem Bootshaus
Vielen Dank für den Einsatz & den Bericht unseres Club-Mitglieds Reinhold Günther!
Unserer Slipanlage am Bootshaus in Lübeck kommt eine größere Bedeutung zu, da wir den Kran, wegen der maroden Stege, leider im Moment nicht benutzen können.
Die Anlage wurde einst, so erinnern sich langjährige Vereinsmitglieder noch, von bzw. mit Unterstützung der großen Schleswig-Holsteiner Baufirma Lüder-Bauring, in außerordentlich solider Bauweise, errichtet.
Da Lüder-Bauring bereits seit 1979 nicht mehr existiert, ist die Slipanlage wohl um die 50 Jahre alt und dafür noch recht gut im Schuss.
Allerdings haben sich in den letzten Jahren die Eichenplanken des oberen Teils teilweise gelöst, sodass Fugen entstanden sind, die beim Slipen mit Blechen abgedeckt werden mussten und die eine Verletzungsgefahr bedeuteten.
Die Tragkonstruktion der Rampe besteht aus kräftigen Stahlträgern und ist noch sehr stabil und der untere Teil des Rampenbelags wurde aus starkem Beton gebaut und ist noch vollkommen in Ordnung.
Daher haben wir beschlossen, nur den oberen Teil des Belags, der aus Holz ist, zu erneuern.
Dank guter Kontakte zur Firma Holzland-Klatt haben wir solide Eichenbohlen geliefert bekommen.
Dass die nicht alle ganz gerade waren, ist wohl werkstoffbedingt und musste beim Bearbeiten berücksichtigt werden.
Da die Planken etwas Überlänge hatten, konnten schadhafte Enden und krumme Partien größtenteils weggeschnitten werden.
So entstand an einem sonnigen Sommernachmittag ein neuer Bohlenbelag aus Eiche.
Damit die neue Bretterbahn nicht wegschwimmt, sollte der obere Rand unter das Übergangsblech geschoben werden und wurde dafür ausgeklinkt.
Und damit alles gut zusammenhält, waren eine Vielzahl an Bohrungen und Schrauben notwendig.
Für den Transport haben wir nicht gescheut, auf einen soliden Slipwagen eines Vereinskollegen zurückzugreifen, vielen Dank für diese wichtige Unterstützung!
Um den unteren Teil des Rampenbelags gegen Auftrieb zu sichern, waren lange Durchgangsschrauben und Anschraubgewinde nötig …
… um Knaggen unter den angrenzenden Betonbelag schieben und von oben verschrauben zu können.
Als alles so weit vorbereitet war, haben wir den alten Belag ausgebaut. Dabei zeigte sich, dass die Bohlen angegriffen, aber durchaus noch stabil waren.
Vielleicht kann daraus noch eine rustikale Vereinsbank werden?
Die Befestigung der Planken war total hinüber. Die alten Bolzen waren nicht aus Edelstahl, daher waren viele Köpfe weggerostet. Manche Bolzen waren mittendrin vom Rost durchfressen.
Und die Bohrungen im Holz waren so weit aufkorrodiert, dass die Bolzen keinen Halt mehr hatten.
Manchmal erforderte die Unterwasserarbeit etwas spezielles Werkzeug, aber nun ist alles wieder gut verschraubt.
Und da die neuen Schrauben allesamt aus Edelstahl V4A sind, sei es als Bolzen M12 oder Tellerkopfschrauben 8×200, könnte die Verschraubung mit etwas Glück wieder 50 Jahre halten.
Unsere Slipanlage ist für das Einlagern der Boote am 12.10.2024 bereit!
Nur am Übergang sollten wir vielleicht den Pflasterbelag noch etwas ausrichten und unterfüttern, damit sich keine Stolperkante und Pfütze ergibt.